Weitere Entspannungsmethoden

 

Achtsamkeitstraining

 

Das Konzept der Achtsamkeit kommt ursprünglich aus der buddhistischen Tradition und umfasst sieben Säulen. Darin geht es vor allem um die zielgerichtete Aufmerksamkeit auf die eigenen Empfindungen, Gedanken und Gefühle,  aber auch um Vertrauen, Geduld, Akzeptanz, Liebe und Mitgefühl. Es wird mit allen Sinnen wahrgenommen, aber beobachtet und - ganz wichtig - NICHT bewertet. 

 

Da Achtsamkeit mittlerweile nicht mehr nur in Meditationen praktiziert wird, ist sie besonders auch für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich und umzusetzen. Das Achtsamkeitstraining bringt viele wichtige Vorteile mit sich.

 

  • leicht erlern- und umsetzbar
  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
  • Vorbeugung vor Depressionen und mögliche Minderung
  • Förderung der Stressresistenz
  • wirkungsvolles Tool bei Angst- und Panikattacken
  • Erlangen von Feingefühl und Offenheit
  • Stimmungsaufheller
  • Förderung der Entspannungsfähigkeit

 

Durch das Fokussieren auf den Moment werden störende Gedankenströme gestoppt, sodass sich das gesamte Nervensystem beruhigen kann. Bewusstsein, Selbstreflexion, Stressreduktion, Emotionsregulation, Konzentration, Fokus, Mitgefühl und das Verständnis für zwischenmenschliche Beziehungen werden trainiert. Durch die reine Beobachtung und das NICHT-Bewerten einer Empfindung, einer Situation oder eines Gefühls wird das Ablegen negativer (meist automatisierter) Bewertungen trainiert. Die Wirkungsweise des Achtsamkeitstrainings kann sich auf verschiedene Bereiche des Lebens erstrecken und positive Veränderungen in der psychischen, emotionalen und körperlichen Gesundheit bewirken. Dies erfordert allerdings Übung und Geduld.

 

Atemtraining

 

Das Atemtraining kommt ursprünglich aus dem medizinischen Bereich und wird meist zur Leistungssteigerung im Sport eingesetzt. Aber auch in vielen Entspannungsverfahren hat das bewusste Atmen einen wichtigen Bestandteil eingenommen. Unser Hauptproblem ist, dass wir das Bewusstsein für das Atmen verloren haben und es als eine passive Tätigkeit ansehen und dadurch meist "falsch" atmen. Stehen wir beispielsweise unter Stress, ist unser Körper angespannt und wir atmen flach. Hierbei strömt der Atem lediglich bis in unseren Brustraum. Die Atemzüge sind meist kurz und schnell. 

 

Die Art, wie wir Luft holen und sie wieder aus unseren Lungen entweichen lassen, beeinflusst unser Gehirn und unsere Gesundheit auf ganz vielfältige Weise. Das richtige bewusste Atmen kann für uns sogar zur Superkraft gegen Stress, Angst, Herz-Kreislauf-Beschwerden und viele andere Herausforderungen werden. Eine tiefe Bauchatmung unterstützt und beschleunigt den Prozess der Entspannung. Viele Entspannungsübungen beginnen aus diesem Grund auch damit, zunächst einmal tief in den Bauch zu atmen. Diese tiefe Bauchatmung zu etablieren und das Bewusstsein für unseren Atem zu schaffen, ist Ziel des Atemtrainings.

 

Kinder und Jugendliche profitieren dabei genauso davon, wie wir Erwachsenen. Mehr noch: Kinder lernen schon von klein auf, auf ihren Atem zu achten, richtig zu atmen und den Atem als Anker bei Stress und Ängsten einzusetzen, z.B. vor Klassenarbeiten, Auftritten, etc.

 

Vorteile des Atemtrainings

  • Senkung des Blutdrucks
  • Verbesserung der Konzentration
  • Schärfung der Aufmerksamkeit
  • bessere Sauerstoffversorgung
  • Beruhigung des Nervensystems
  • Entspannung
  • steht uns als Anker / Beruhigungstool jederzeit zur Verfügung
  • Pulssenkung
  • Überwindung von Müdigkeit

 

Kinderyoga

 

Kinderyoga unterscheidet sich deutlich vom Yoga für Erwachsene. Kinder üben dabei nicht das Yoga im herkömmlichen Sinne, sondern verwandeln sich spielerisch in einen Löwen, einen Schmetterling oder einen Baum. Die einzelnen Übungen (Asanas) werden hier kindgerecht gestaltet bzw. durchgeführt und oftmals in Geschichten, Reime oder Kinderlieder eingebunden. Es geht vor allem um Spaß, Bewegung, Entspannung und Fantasie. So tauchen die Kinder beim Yoga häufig in andere Welten ein. Der sportliche Aspekt steht nicht an vorderster Stelle.

 

In Indien gibt es Kinderyoga bereits seit Jahrhunderten. Doch auch bei uns stellt es mittlerweile eine anerkannte und wissenschaftlich erforschte Methode dar, die in der Früh- und Grundschulpädagogik ihren Platz gefunden hat. Kinder-Yoga kennt dabei keine Altersbeschränkung. Sobald Kinder laufen, können wir ihnen altersgerechte Übungen anbieten. Besonders hilfreich kann Kinderyoga für Kinder sein, die einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben und sich somit beim klassischen Entspannungstraining zunächst schwer tun würden. Die ganzheitliche positive Auswirkung auf Körper und Geist ist für Kinder und Jugendliche gleichermaßen von Vorteil. Doch je älter die teilnehmenden Kinder dann werden, desto größer wird das Interesse an ernsthaften Yoga-Themen.

 

Vorteile des Kinder-Yogas

  • Stressabbau
  • Förderung der Entspannungsfähigkeit
  • Training der Muskulatur und Bewegungsfähigkeit
  • Festigung des Konzentrationsvermögens
  • Förderung der Aufmerksamkeit
  • Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Stärkung des Immunsystems
  • Förderung der Kreativität
  • Förderung der Fantasie

 

Klangschalen

 

Klangschalen haben in vielen Entspannungsstunden einen festen Platz gefunden. Das Erklingen verschiedener Schalen, aber auch das konzentrierte Hinhören, bis ein Ton verklungen ist und somit nicht mehr wahrgenommen werden kann, gehören zu den Lieblingstätigkeiten der meisten teilnehmenden Kinder. Auch in der Grundschule und in Kitas kommen Klangschalen immer häufiger zum Einsatz. Die entstehenden Vibrationen haben auf Kinder eine gewisse Magie und stellen zudem eine tolle Achtsamkeitsübung dar. Darüber hinaus kann das Anklingen der Schalen auch am eigenen Körper spürbar an Händen, Bauch oder Rücken erfahren werden. Häufig führt dies zu Stressabbau und tiefer Entspannung.

 

Traumreisen

 

Traumreisen gehören in den Bereich der geführten Meditationen und dürfen in kaum einer Entspannungsstunde fehlen. Durch das ruhige Vortragen werden die Kursteilnehmer in eine Traumwelt geführt, um dort einen Ort der Entspannung zu finden. Häufig sind Traumreisen in der "Du"-Perspektive geschrieben. Diese Schreibweise unterstützt den Zuhörer, vollkommen in die Handlung einzutauchen. Durch schöne Musik und ein kuscheliges Plätzchen kann das entspannte Gefühl noch verstärkt werden. Auf diese Weise ist es möglich, für einen kurzen Augenblick dem Alltag zu entfliehen, Stress abzubauen und tiefe Entspannung zu erleben. 

 

Vorteile der Traumreisen

  • Förderung der Kreativität und Fantasie
  • Schaffung von mehr Selbstvertrauen
  • Verarbeitung von Gefühlen
  • Auflösung von Ängsten
  • Förderung der Entspannungsfähigkeit

 

Gerade für kleine Kinder können Traumreisen ein schöner Einstieg in die Welt der Entspannung sein. Natürlich fällt es vielen Kindern noch schwer, ruhig sitzen oder liegen zu bleiben. Kinder können auch in Bewegung entspannen! Daher sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, das Erlebte während der Traumreise nachspielen zu dürfen. Kinder lieben Rollenspiele! Eine tolle Alternative zur herkömmlichen Traumreise sind in diesem Zusammenhang sogenannte Mitmach-Geschichten. Sie beinhalten einerseits Elemente einer Traumreise und andererseits verschiedene Bewegungselemente.

 

Massagen

 

Massagen können durch sanfte Berührungen entspannend wirken. In meinen Kursen biete ich diese Form der Entspannung ausschließlich in Eltern-Kind-Workshops oder Familien-Workshops an.

 

Nicht immer führen Massagen zu einem angenehmen Gefühl. Für viele Kinder kann es unangenehm sein, von mir als Trainerin oder von anderen Kindern massiert zu werden. Selbst auf Nachfrage kann es sein, dass Kinder aus Gründen von Höflichkeit, mangelndem Selbstbewusstsein, "Gruppenzwang" oder anderen Gründen nicht ehrlich antworten und einer Massage zustimmen, obwohl es ihnen eigentlich ein komisches Bauchgefühl bereitet. Daher überlasse ich es lieber den Eltern, Massagegeschichten als Entspannungsübung (für zu Hause) durchzuführen. Dies fördert zudem die Nähe und Beziehung zwischen Eltern und Kindern.